Bin ich schon dran?

von Susanne Schneider
Foto: iStock/simonapilolla

Schon wieder kaum geschlafen! Und schlecht drauf war ich in letzter Zeit auch ganz schön oft! Da kann frau in den Vierzigern schon mal an die Wechseljahre denken. Schließlich gehören Stimmungsschwankungen und hellwache Nächte zu den am weitest verbreiteten Symptomen dieser Lebensphase.

Ich kenne Frauen, die dann ihren Hormonspiegel bestimmen lassen und ganz enttäuscht sind, wenn noch alles in der herkömmlichen Ordnung ist. Ist ja auch super spannend, was da passiert! Aber es muss nicht gleich eine Blutuntersuchung sein. Es gibt auch sonst ausreichend Anhaltspunkte, die anzeigen, wie weit die Hormonumstellung schon gediehen ist. Wir haben hier ein paar typische Wechseljahresbeschwerden zusammengestellt.

Notiert Euch für jedes Symptom eine Zahl, die aussagt, wie stark Ihr Euch von diesen Beschwerden beeinträchtigt fühlt:

  • 0 für gar nicht
  • 1 für leicht ausgeprägt
  • 2 für stark ausgeprägt

Am Ende zählt Ihr alles zusammen. Je höher die Zahl ist, die Ihr herausbekommt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihr an Wechseljahressymptomen leidet.

Nicht jedes Symptom kommt von den Wechseljahren

Aber macht Euch nicht verrückt! Erstens können die Beschwerden auch ganz andere Auslöser haben. Wechseljahresbeschwerden sind im Allgemeinen nämlich eher unspezifisch. Schlaflose Nächte bereitet uns vielleicht auch die Tatsache, dass die Tochter angekündigt hat, ein Jahr lang durch Neuseeland zu trampen. Oder der Sohn partout nicht fürs Abi lernen will, aber behauptet, er hätte alles im Griff. Das sind ja nun auch mal typische Themen in unseren Vierzigern…

Wenn bei dem Selbsttest aber eine ziemlich hohe Zahl rauskommt, solltet Ihr die Ursache für Eure Beschwerden von Eurer Ärztin oder Eurem Arzt abklären lassen. Nur so könnt Ihr herausfinden, ob wirklich „die Hormone“ oder andere Gründe dahinterstecken. Im Zweifelsfall gibt die Bestimmung des Hormonspiegels zuverlässig Auskunft. Dann kann eventuell eine passende Therapie eingeleitet werden – die kann übrigens auch hormonfrei sein. Wichtig ist, aktiv zu werden: denn unnötig leiden soll ja schließlich niemand.

Jetzt aber viel Spaß beim Selbsttest. Anschließend gibt es noch ein paar Tipps, was Ihr Euch in den Wechseljahren Gutes tun könnt!

Foto: iStock/simonapilolla

Selbsttest Wechseljahre

0 Punkte = tritt bei mir nicht auf
1 Punkt = kommt in letzter Zeit öfter mal vor, macht mit aber nicht viel aus
2 Punkte = tritt in letzter Zeit regelmäßig auf und bereitet mir deutliche Beschwerden

  1. Aufsteigende Hitze, Schweißausbrüche, „fliegende Hitze“
    _ Punkte
  2. Herzbeschwerden, z.B. Herzklopfen, Herzrasen, Herzstolpern, Herzbeklemmungen
    _ Punkte
  3. Schlafprobleme, z.B. nicht einschlafen können, häufiges oder zu frühes Aufwachen
    _ Punkte
  4. Mutlosigkeit, Traurigkeit, Weinerlichkeit, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen
    _ Punkte
  5. Reizbarkeit, Nervosität, innere Anspannung, Aggressivität
    _ Punkte
  6. Ängstlichkeit, innere Unruhe, Panik
    _ Punkte
  7. Körperliche und geistige Erschöpfung, z.B. allgemeine Leistungsminderung, Gedächtnisminderung, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit
    _ Punkte
  8. Probleme in der Sexualität, z.B. Veränderung des sexuellen Verlangens, der sexuellen Betätigung und Befriedigung
    _ Punkte
  9. Probleme beim Wasserlassen, z.B. häufiger Harndrang, unwillkürlicher Harnabgang
    _ Punkte
  10. Trockenheitsgefühl oder Brennen der Scheide, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr
    _ Punkte
  11. Gelenk- und Muskelbeschwerden, z.B. Schmerzen im Bereich der Gelenke, rheumaähnliche Beschwerden
    _ Punkte

Auswertung Selbsttest Wechseljahre

Je höher die Punktzahl am Ende ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass Ihr an Wechseljahressymptomen leiden. Allerdings können die genannten Beschwerden auch andere Auslöser haben. Wechseljahresbeschwerden sind im Allgemeinen eher „unspezifisch“.

Lasst bei stärkeren Symptomen die Ursache also unbedingt von Eurer Ärztin/Eurem Arzt abklären. Nur dadurch könnt Ihr herausfinden, ob wirklich „die Hormone“ oder andere Gründe dahinterstecken. Im Zweifelsfall gibt eine Bestimmung des Hormonspiegels Auskunft. Darauf aufbauend kann eine sinnvolle Therapie eingeleitet werden. Diese kann durchaus auch hormonfrei sein.

Tipp #1: Expertenrat einholen

Fragt Eure Ärztin oder in der Apotheke nach Präparaten mit Traubensilberkerzen-Extrakt gegen Hitzewallungen, Johanniskraut gegen Stimmungsschwankungen oder Befeuchtungsgelen mit Hyaluronsäure gegen Scheidentrockenheit, wenn abgeklärt ist, dass die Ursache für Eure Beschwerden wechseljahrbedingt sind.

Tipp #2: Sich selbst Gutes tun

Gesunde Ernährung, Bewegung, die Spaß macht (z.B. Tanzen, Yoga, Spazierengehen), etwas Neues lernen (eine Sprache, ein Instrument, schreiben oder singen) oder das ausprobieren, was Ihr schon immer tun wolltet. Nehmt die Wechseljahre zum Anlass, Euer Leben neu zu ordnen – für mehr Genuss und Lebensqualität.
Und glaubt mir: Die Wechseljahre kommen auf jeden Fall, früher oder später. Mit mehr, weniger oder gar keinen Beschwerden. Aber egal, wir schaffen das!

By the way: Jede von uns geht mit dem Thema Wechseljahre anders um. Aber die Zeit als Aufbruch zu erleben, hilft ungemein. Tipps gibt zum Beispiel Maria Al-Mana auf unruhewerk.de. Und hier berichtet eine, die es schon mit Anfang 40 erwischt hat.

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