Aussitzen? Fehlanzeige! Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

von Claudia Scheidemann
Foto: iStock/Kemter

Schwanger? Schwanger! Hallo verrückte Zeit! – Nach der ersten Euphorie kommst Du als Schwangere oft auf dem Boden der Tatsachen an. Denn bei aller Vorfreude gibt es die eine oder andere Sache, die Dir die nächsten Wochen durchaus verhageln kann. Spätestens nach den anfänglichen Übel- und Müdigkeitsattacken wird das klar.

Kathrin hat zum Ende ihrer Schwangerschaft noch ganz neue Erfahrungen machen müssen: Hämorrhoiden! Und damit ist sie nicht allein. Viele Schwangere sind betroffen – doch nur die wenigsten reden darüber. Im Blog erfahrt Ihr, wie Kathrin dieses nervige Leiden in den Griff bekommen hat.

Unterstützung im Job

Übelkeit und Müdigkeit zu Beginn der Schwangerschaft waren für Kathrin ein anstrengender Auftakt. Wie sie damals ihren Job gemacht hat, ist ihr rückblickend schleierhaft. Doch mit dem zweiten Trimester ging es ihr schlagartig besser und die Freude auf ihr Baby stellte sich ein.

Kathrins Kolleginnen und Kollegen sind rücksichtsvoll und unterstützen sie, wo es geht. Auch auf ihren Chef kann sie zählen. Freundinnen haben ihr schon Horrorgeschichten erzählt à la: „Wenn Du schwanger bist, kannst Du Deinen Job abschreiben. Du wirst schon sehen – Fortbildungen werden gestrichen und verantwortungsvolle Projekte übernehmen nur noch die anderen. Alle strahlen Dich an und insgeheim verdrehen sie die Augen, weil sie wissen, dass Du wegen des Babys über Monate ausfällst und sie für Dich mitarbeiten müssen.“ Aber so simpel gestrickt sind Kathrins Kollegen nicht. In ihrem Büro lebt noch echter Teamgeist. Natürlich kam sie anfangs immer mal zu spät zur Arbeit, weil ihr morgens speiübel war. Aber das war kein Drama und ist schon so gut wie vergessen. Außerdem hat sie sich bei ihrem Team schon längst mit Kuchen für den Zuspruch und die Unterstützung in dieser Zeit bedankt.

Kathrin ist Umwelttechnikerin. Bis zu ihrer Schwangerschaft hat sie geprüft, ob Industriegelände durch Chemikalien oder andere Rückstände belastet sind und beriet Kunden, ob ein Abriss, eine Schadstoffsanierung oder ein Flächenrecycling empfehlenswert seien. Dazu war sie in ganz Baden-Württemberg unterwegs. Heute ist die 31-jährige intern im Projektmanagement tätig und koordiniert Sanierungsprojekte. Kathrin ist fest davon überzeugt, dass jeder seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Jetzt, wo sie selbst ein Baby erwartet, bekommt dieses Thema eine besondere Brisanz und ihr Engagement für die Umwelt hat sich nochmals erhöht.

Wie viel Spielzeug braucht ein Kind?

„Ein nachhaltiger Lebensstil geht Dir in Fleisch und Blut über“, meint sie. „Anfangs erfordert er etwas Übung und Organisation. Irgendwann ist er Gewohnheit.“ Nachhaltigkeit ist auch Kathrins Freund Christoph wichtig. Mit Blick auf das Baby haben beide aber ihre Zweifel, ob sich ihr Anspruch wirklich durchhalten lässt: Stoffwindeln waschen oder Wegwerfwindeln nutzen. Und wie viel Spielzeug braucht ein Kind? Zumindest haben sich die beiden entschieden, die Erstausstattung nicht neu, sondern gebraucht zu kaufen.

Kathrin liebt ihr Leben, ihren Job, ihren Freund und natürlich schon jetzt ihr Baby. Das einzige, was ihre Freude wirklich dämpft, sind ein nerviger Juckreiz und Brennen am Po. Stichwort Hämorrhoiden.

Fiese Hämorrhoiden ab der 29. Schwangerschaftswoche

Anfangs gingen die Hämorrhoiden nach dem Stuhlgang immer noch zurück. Manchmal hatte Kathrin eine blassrosa Färbung auf dem Toilettenpapier. Ab der 29. Schwangerschaftswoche wurden die Beschwerden jedoch richtig fies. Sie mochte kaum noch sitzen oder laufen. Da Kathrin unsicher war, welche Mittel sie in der Schwangerschaft nehmen darf, vereinbarte sie einen Termin bei ihrem Gynäkologen.

Dieser hat sie erstmal beruhigt: Hämorrhoiden in der Schwangerschaft sind absolut nichts Ungewöhnliches. Das Wachstum des Babys im Mutterleib führt zu verstärktem Druck auf den Beckenboden – und damit auch auf die Gefäße am Po. Dadurch kann das Blut schlechter abfließen und staut sich. Schwangerschaftshormone, Eisenpräparate, zunehmender Bewegungsmangel und der eventuelle Druck des Babys auf den Darm, können zudem eine Verstopfung fördern. Die Frau muss fester pressen und dabei kann es schnell zu Hämorrhoidalleiden kommen.

Keine Lust auf Hausmittelchen

Normalerweise verschwinden die Beschwerden einige Zeit nach der Geburt. So lange kann Kathrin jedoch auf keinen Fall warten. Schließlich soll der morgendliche Gang zur Toilette nicht jedes Mal zur Mutprobe werden. Und auf Hausmittelchen hat sie keine Lust. Sie möchte etwas, das hilft, und zwar gleich. Ihr Arzt empfiehlt deshalb Posterian® protect, eine Salbe, die Kathrin in der Apotheke bekommt. Die Wirkstoffe Jojoba-Öl und Bienenwachs bringen eine einfache und in der Schwangerschaft unbedenkliche Linderung. Vor allem der Stuhlgang wird erleichtert – ein befreiendes Gefühl. „Man wird echt bescheiden, wenn die Basics nicht mehr laufen“, meint sie. „Einfach mal wieder ohne Schmerzen auf Toilette zu gehen, macht gleich gute Laune für den Tag. Ich bin heilfroh, dass ich mir mit einer rezeptfreien Salbe ganz unkompliziert helfen konnte.

Auf meine Ernährung habe ich schon vorher geachtet. Vollkornprodukte, Gemüse, Salat und frisches Obst esse ich sowieso gerne. Aber jetzt trinke ich auch wieder mehr – etwa zwei bis drei Liter pro Tag.

Beschwerden durch die Geburt

Ihr Arzt hat Kathrin schon darauf vorbereitet, dass sich ihre Beschwerden durch das Pressen bei der Geburt durchaus nochmal verschlimmern können. Aber das hatte Kathrin schon geahnt und nun weiß sie, dass sie Abhilfe schaffen kann.

„Eine Schwangerschaft ist eben nichts für Feiglinge – aber mein Baby ist jede Unannehmlichkeit wert.“

By the way: Bewegung hilft gut zur Vermeidung von Hämorrhoidalleiden. Einen weiteren guten Tipp zur Vorbeugung verrät Ella in ihrem Blog „herzkindmama.de“. Schaut doch mal vorbei.

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