Was tun bei Stimmungsschwankungen im Zyklus?

von Susanne Schneider
Foto: © Somruthai Keawjan/unsplash

Der weibliche Zyklus ist etwas, wogegen viele Frauen ankämpfen. Dabei ist er ein natürlicher Teil von uns. Das Gute daran: Der Zyklus besteht nicht nur aus fiesen Stimmungsschwankungen und Monatsblutungen. Unsere Hormone haben auch einen positiven Einfluss. Wir müssen nur lernen, unseren Zyklus besser zu verstehen.

Wie wirkt sich der Zyklus auf die Stimmung aus?

Unser Zyklus wirkt sich auf unser Wohlbefinden aus – das wissen wir nicht erst, seit die Medizin offiziell von PMS (prämenstruelles Syndrom) spricht. Die Beschwerden sind dabei nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Vor allem vor der Periode rauscht die Stimmung oft in den Keller. Das kann von schlechter Laune bis zu depressiven Phasen reichen. Manche werden in den Tagen vor ihrer Blutung reizbar, andere entwickeln Ängste, Konzentrations- und Schlafstörungen. Kurz: Wir Frauen hängen oft ganz schön durch!

Wann sind wir im Zyklus traurig – und wann gut drauf?

Wie das Wort Stimmungsschwankungen schon sagt: Wo es hinunter geht, geht auch hinauf. Meist verschwindet das Stimmungstief mit Einsetzen der Monatsblutung. Danach laufen wir sogar zur Hochform auf: Wir fühlen uns beschwingt und attraktiv, sind kreativ und konzentriert, glücklich und zufrieden. Das sind immerhin gute Aussichten, und ganz sicher liegt darin die große Chance, im Einklang mit unserem Zyklus zu leben und unsere Potenziale optimal zu nutzen.

In welcher Phase des Zyklus hat man Stimmungsschwankungen?

Überraschung – in allen! Denn genau das macht ja eine Schwankung aus: Vom Stimmungstief geht es zurück in gute Phasen und wenn uns Pickel vor der Periode, Spannungsgefühle in den Brüsten oder Müdigkeit ärgern, wieder bergab. Der Grund? Unsere Hormone.

Wie wirken Hormone während des Zyklus?

Nur kurz zur Erinnerung: Man spricht von 4 Phasen des weiblichen Zyklus:

  • Follikelphase: Die Gebärmutterschleimhaut baut sich auf, Eizellen reifen heran.
  • Ovulationsphase: Eisprung und beste Zeit für eine Befruchtung.
  • Lutealphase: Die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich auf eine Schwangerschaft vor.
  • Menstruation: Die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen.

In jeder dieser Phase spielen unterschiedliche Hormone die Hauptrolle. Und darauf können wir uns einstellen.

Hier findet ihr übrigens ausführliche Informationen zum weiblichen Zyklus.

Wie beeinflusst der Zyklus unsere Stimmung in der Follikelphase?

Die Follikelphase beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung. Jetzt stehen alle Zeichen auf Fortpflanzung und Wachstum: Die Eizelle reift heran. Der Östrogenspiegel steigt. Dies führt zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Highlight: Das Östrogen regt auch die Kreativität an, wir sind voller Energie und Schaffenskraft, die Stimmung ist gut, das Leben fühlt sich leicht an. Wir können Entscheidungen treffen, Pläne schmieden und zu neuen Zielen aufbrechen. Wenn du geplante Veränderungen umsetzen möchtest, dann jetzt.

Stimmung vor dem Eisprung (Ovulationsphase)? Bestens!

Kurz vor dem Eisprung – etwa in der Mitte unseres Zyklus – steigt der Östrogenspiegel steil an. Die meisten Frauen fühlen sich in dieser Phase im Zyklus am besten. Auch das Lustempfinden steigert sich durch einen erhöhten Testosteronspiegel. Haut und Haare sind schön. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für Flirts – oder auch Vorstellungsgespräche.

Viele Sportlerinnen richten ihr Training danach aus und erbringen Höchstleistungen, aber auch ein verschärftes Fitnesstraining ist drin. Wir sind kommunikativ, selbstbewusst, aktiv und packen viele Dinge an.

Dazu könnte auch eine Schwangerschaft gehören, denn mit dem Eisprung sind die fruchtbaren Tage im Zyklus dran. Vermutlich deshalb hat die Natur uns eingegeben, dass wir uns in dieser Phase besonders attraktiv fühlen. Es ist also durchaus sinnvoll, Ernährung, Sport und Lifestyle auf den Zyklus abzustimmen, so gut es geht.

Die Stimmungsuhr in der Lutealphase

Nach dem Eisprung übernimmt das Hormon Progesteron das Kommando. Die Gebärmutterschleimhaut ist auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Tritt keine Schwangerschaft ein fällt der Progesteronspiegel zum Ende der Lutealphase wieder ab. Auch der Östrogenspiegel sinkt weiter. Der Hormonhaushalt kommt zur Ruhe. Das Stimmungshoch flacht ab.

Schon können die typischen Symptome der bald einsetzenden Periode auftreten: Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen – von den körperlichen Beschwerden ganz abgesehen.

Jetzt sind Achtsamkeit und Selbstfürsorge angesagt, wir sollten uns Wohlfühlmomente schaffen und nicht zu viel von uns erwarten! Spaziergen gehen, Buch lesen, Badewanne. Erlaubt ist, was jetzt gut tut.

Die Menstruationsphase

Die Menstruation macht unseren Zyklus nicht nur spürbar, sondern durch die Blutung auch „sichtbar“. Bauchkrämpfe oder Rückenschmerzen machen vielen in dieser Zeit zu schaffen.

Wer seinen Körper bei starken Blutungen oder Regelschmerzen mit Pflanzenkraft unterstützen möchte, kann die neuen Produkte von KadeZyklus ausprobieren. Schafgarbe zur Linderung leichter Krämpfe oder Hirtentäschel bei starken Blutungen stehen praktisch in Tablettenform zur Verfügung.

Unser Hormonspiegel ist während der Menstruation übrigens genauso niedrig wie unser Energielevel. Dafür passiert viel in unserem Gehirn: Das bedeutet, dass wir vielleicht eine Unruhe verspüren. Gleichzeitig sollten wir in dieser Zeit zur Ruhe kommen, reflektieren und schauen, was uns im Inneren bewegt. „Metime“ ist jetzt angesagt.

Ist es möglich, im Einklang mit dem weiblichen Zyklus zu leben?

Eindeutig ja! Wenn wir wissen, in welcher Phase des Zyklus wir uns befinden, können wir unsere Aktivitäten darauf einstellen. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, Sport, Lifestyle und auch die Ernährung so gut es geht auf den Zyklus abzustimmen. Wir wissen, wann wir besser für Entspannung sorgen sollten, anstatt auf Höchstleitung zu setzen. Wir können Müdigkeit vor der Periode besser einordnen und verschieben unsere Dates auf die Zeit um den Eisprung.

Zyklus & Menstruation: Wann ist welche Ernährung am besten?

Auch mit der Ernährung können wir Körper und Seele in jeder Zyklusphase unterstützen: Während der Menstruation sollten wir wegen des Blutverlusts eisenhaltige Lebensmittel zu uns nehmen, auch Vitamin A und Magnesium sind sinnvoll.

Wenn sich in der Follikelphase der Hormonhaushalt aufbaut, können Sauerkraut, Sojasprossen und andere probiotische Produkte den Körper bei der Verarbeitung der Hormone unterstützen.

Kurz vor dem ersten Tag der Periode plagt viele der Heißhunger. Wie behält man seine Ernährung im Griff? Lies dazu einfach hier.

In der Zeit des Eisprungs sind bunte Gemüse mit vielen Antioxidantien ein guter Tipp, Milchprodukte und rotes Fleisch dagegen nicht. Bananen, Roggenbrot und Haferflocken enthalten viel Vitamin B, was gut für die Stimmung ist – genauso wie die Inhaltsstoffe von Hülsenfrüchten und Leinsamen. Klar, dass diese Lebensmittel vor der Menstruation guttun!

Quinoa, Kichererbsen und Co sorgen für gute Laune – hier findet ihr ein tolles Rezept

Inwiefern hat Alkoholgenuss Einfluss auf unseren Zyklus?

Alkohol zur Linderung der Stimmungsschwankungen ist keine gute Idee. Er beeinflusst nämlich unsere Hormone, die eh schon außer Rand und Band sind. Außerdem kann er Schmerzen verstärken und den Zyklus verändern.

Wie kann man wissen, in welcher Phase des Zyklus man gerade ist?

Das funktioniert im Prinzip genauso, wie wenn man schwanger werden will. Also zum Beispiel mit regelmäßigem Temperaturmessen und dem Anlegen einer Basaltemperaturkurve.

Es werden auch Zyklus-Apps zum Zyklustracking angeboten sowie Tests, die aus dem Speichel Veränderungen im Hormonhaushalt analysieren. In dieser Frage hilft letztlich nur: ausprobieren, was am besten zu euch passt!

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