Es geht auch anders! 4 umweltfreundliche Alternativen zu Tampons und Co.

von Yvonne Willms
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Ob beim Essen, Einkaufen oder bei der Kleidung: viele von uns achten auf einen umweltbewussten und nachhaltigen Lifestyle. Dazu gehört, sich in seiner Haut wohlzufühlen – und zwar an allen Tagen im Monat. Statt auf Tampons und Binden aus gebleichter Baumwolle setzen viele Frauen auf natürliche und hautfreundliche Alternativen. Zeit, diese einmal genauer unter die Lupe zu nehmen!

Menstruationstasse

Abwaschbar, wiederverwendbar und ohne Allergene – wer nachhaltig unterwegs ist findet in den kleinen Silikonbehältern eine langlebige und vor allem umweltfreundliche Lösung. Einmal angeschafft, lässt sich die Tasse über viele Jahre hinweg nutzen.

Passt da überhaupt so viel rein? Ja! Die Tassen haben einen Hohlraum, der bis zu 30 ml Flüssigkeit auffängt. Das Einführen braucht zu Beginn vielleicht etwas Übung, aber nach ein paar Versuchen sitzt der Handgriff: mit den Fingern den Behälter zusammendrücken, an Ort und Stelle schieben und schon ploppt die Tasse in ihre Ausgangsform zurück und saugt sich mittels Unterdruck in der Umgebung fest. Klappt es mal nicht auf Anhieb und der Beckenboden beginnt zu krampfen, ist eine kleine Pause angesagt. Kurz durchatmen, entspannen, und beim zweiten Versuch klappt es dann ganz bestimmt!

Und wohin mit dem Inhalt? Einfach in die Toilette oder ins Waschbecken kippen, die Tasse gründlich ausspülen und schon ist sie wieder einsatzbereit. Klar, die Damentoilette im Büro ist vielleicht nicht der beste Ort um vor der Kollegin sein Blut in den Abfluss zu verabschieden, aber da die Tassen bis zu 12 Stunden getragen werden können, halten sie problemlos bei der Arbeit oder beim Sport dicht.

Menstruationsschwämme und Softtampons

Schwämme saugen Flüssigkeit auf – logisch, das ist nichts Neues. Aber bestehen Menstruationsschwämme nicht aus…Tieren? Stimmt, hierbei handelt es sich um ein echtes Naturprodukt, das die Scheidenflora nicht austrocknet und freundlich zur Haut ist. Mit Softtampons gibt es aber auch eine zuverlässige synthetische Variante.

Kein Drücken und Ziehen! Schwämme und Softtampons passen sich nach dem Einführen sofort an die Körperform an und sitzen wie angegossen.

Kein Hervorblitzen! Beide Varianten haben keine Rückholbändchen, also gibt es auch keine unangenehmen Situationen, in denen der Faden mal eben „Hallo“ aus dem Höschen ruft. Eine super Wahl also, wenn es in die Sauna oder ins Schwimmbad geht.

Leichtes Entfernen! Ist das Material vollgesogen, wandert es von alleine Richtung Ausgang, wo es leicht entnommen und ausgewaschen werden kann. Schwämmchen und Softtampons schonen die Umwelt und den Geldbeutel und lassen sich viele Monate wiederverwenden. Bei Softtampons ist praktischerweise eine kleine Grifflasche eingearbeitet, was die ganze Sache noch bequemer macht.

Sex? Aber ja doch! Einer DER Hauptvorteile, denn während der Periode macht sich bei vielen die Libido besonders bemerkbar. Die Schwämme und Softtampons bleiben während dem Sex einfach drin und können sogar zu einem sicheren Gefühl beitragen: frisch eingesetzt befinden sie sich weit oben und stören nicht beim Liebesspiel. Aber Achtung – natürlich ersetzen sie nicht das Verhütungsmittel!

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Menstruationsunterwäsche

Sich gut fühlen und dabei gut aussehen: Menstruationsunterwäsche ist für viele noch relativ neu, was Monatshygiene angeht. Wie funktionierts? Keine Sorge, in der Wäsche ist kein extra dickes Polster eingenäht, stattdessen wird auf mehrere dünne Schichten aus verschiedenen Materialien gesetzt, die Flüssigkeit aufnehmen und geruchsneutral verschließen. Die Pantys können ganz normal gewaschen werden, bei stärkerer Blutung vorher kurz im Waschbecken ausspülen. So ersetzt die Unterwäsche locker zwischen zwei bis drei Tampons am Tag und kann auch prima als Ergänzung zur Menstruationstasse oder Softtampon getragen werden. Der Vorteil: der Schutz kommt von außen und es wird nichts in den Körper eingeführt.

Freie Menstruation

Was früher ganz normal war, kommt erst so langsam wieder in Mode. Die Rede ist von freiem Menstruieren. Das bedeutet aber nicht, den ganzen Tag unkontrolliert in seine Lieblingsjeans zu bluten. Vielmehr soll ein Gespür dafür entstehen, wann sich weiteres Blut ankündigt – die Periode verläuft nämlich nicht kontinuierlich, sondern in Schüben. Auf der Toilette lässt man dann eben „einfach laufen“. Wer diese Variante selbst testen will, kann zur Sicherheit auch ein Menstruationshöschen tragen, dann machts es nichts, wenn doch mal was daneben geht. Nach einiger Zeit ist man vielleicht auch schon so geübt, es ohne Hilfsmittel zu probieren. Auf jeden Fall ist die freie Menstruation eine tolle Übung, sich und seinen Körper besser kennenzulernen.

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Ob Tampon, Tasse, Höschen oder Binde: bei der Periode gibt es kein richtig oder falsch. Was sich gut anfühlt und nicht einschränkt, erleichtert einem diese ganz speziellen Tage. Und für den Rest gibt es ja schließlich noch Schokolade!

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