Vielseitig – perfektionistisch – müde

von Susanne Schneider
Foto: iStock/RapidEye

Manchmal kommt aber auch alles zusammen! Im größten Stress fängt auch noch der Hals an zu kratzen. Geht Euch das auch so wie Yvonne?

Sie arbeitet in Teilzeit bei einem Automobilzulieferer in der Personalabteilung. Dort macht sie alles, was den Kollegen nicht fest zugeordnet werden kann: Azubis betreuen, Firmenveranstaltungen organisieren, Bewerbungen abwickeln, und jetzt ist sie auch noch für die Einführung des betrieblichen Gesundheitsmanagement verantwortlich. Yvonne freut sich, dass die Geschäftsleitung so viel Vertrauen in ihre Arbeit hat.

Aber manchmal beschleicht sie das Gefühl, dass sie mit ihren 28 Stunden beinahe das gleiche Pensum abarbeitet wie ihre Kollegen in Vollzeit.

Vor der Arbeit bringt Yvonne ihren Sohn Ben in die Kita. Die Routine ist immer die gleiche: 6.30 Uhr wecken mit kuscheln, dann anziehen, frühstücken, Zähne putzen. Kurzer Austausch mit Ehemann Michael: Steht was für den Abend an? Dann ist er schon auf dem Weg zu seinem ersten Kundentermin.

Einen Gang zurückschalten? Wie denn?

7.30 Uhr. Jetzt aber schnell ins Auto und ab in den Kindergarten. Der ist zum Glück nur fünf Minuten von der Firma entfernt. 7.45 Uhr – keine Zeit für Smalltalk. Ben kriegt ein letztes Küsschen, und Yvonne startet durch zur Arbeit. Heute ist ihr langer Tag – acht Stunden. Danach Ben abholen, eine schnelle Runde durch den Supermarkt, um 18.30 Uhr steht das Abendessen auf dem Tisch. Ein Teller bleibt leer. Michael hat noch einen Call mit einem Kunden in den USA. Da kann es spät werden.

Yvonne verflucht die Zeitverschiebung und setzt Ben vor den Fernseher. Nur für 10 Minuten, in denen sie Zeit zum Abräumen hat, bevor das Abendritual startet: Bad, Gutenacht-Geschichte lesen, allen Kuscheltieren gute Nacht sagen, Küsschen, Licht aus. Ruhe. Aber nur kurz. Alle fünf Minuten steht Ben in der Tür: Durst, Pipi, Monster unterm Bett. Wo bleibt Papa? Das fragt sich Yvonne auch. Nach dem langen Tag ist sie am Ende ihrer Kraft. Wieder einmal.

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Ihre Halsschmerzen, die sich schon beim Abendessen als Schluckbeschwerden bemerkbar gemacht haben, sind unerträglich. Wenn das bis zum Morgen nicht weg ist, muss Yvonne zum Arzt. Beim Frühstück verzichtet sie auf ihr Brot. Selbst der Tee ist schwer zu schlucken und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Frierend packt Yvonne Ben ins Auto. Vom Kindergarten dann zum Arzt. Die Diagnose ist eindeutig: Angina. Antibiotika. Dann geht’s bald wieder. Aber ein paar Tage Schonung sollte sie sich trotzdem gönnen.

Yvonne ist sicher keine Ausnahme. So oder so ähnlich sehen die Tage vieler Frauen aus. Kein Wunder, dass es sie irgendwann aus den Schuhen haut. Wenn sie Glück haben, nur auf die Couch. Ständiger Stress schwächt das Immunsystem, die Infekte häufen sich. Und damit beginnt ein Teufelskreis. Denn Antibiotika bekämpfen nicht nur die gefährlichen, sondern auch die nützlichen Bakterien in unserem Körper. So kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten und auch die Milchsäurebakterien, die den gesunden pH-Wert der Vagina aufrechterhalten, sind betroffen – und schwupp haben wir auch noch eine Scheidenpilzinfektion. Das braucht ja wohl niemand!

Deshalb sollte die Scheidenflora vorbeugend gut gepflegt werden. Beispielsweise durch eine Behandlung mit Lactobacillus plantarum I1001. Der Bakterienstamm mit dem sperrigen Namen hält das natürliche Scheidenmilieu aufrecht und kann es, wenn es gestört ist, wieder aufbauen. So dient er dem Schutz der Scheide. Da die besonderen Bakterien gegenüber den meisten gängigen Antibiotika widerstandsfähig sind, können sie begleitend zu einer oralen Antibiotika-Therapie gegeben werden. Ein entsprechendes Produkt gibt es in der Apotheke, oder Ihr sprecht Eure Ärztin darauf an. Warum eine Scheidenpilzinfektion so unangenehm und in manchen Fällen sogar gefährlich ist, lest ihr hier.

Was ist uns wirklich wichtig?

Noch wirksamer als alle Antibiotika ist vermutlich nur eins: Ruhe. Spätestens, wenn es Euch das nächste Mal auf die Couch verschlägt, solltet Ihr überlegen, was Ihr an Eurem stressigen Alltag ändern könntet. Viele Frauen glauben, dass sie alles schaffen können, wenn sie sich nur gut genug organisieren. So läuft dann vielleicht oberflächlich alles glatt, aber unterschwellig baut sich Stress auf. Stress in der Familie, im Beruf, in der Beziehung (und das nicht erst, wenn der Scheidenpilz da ist). Ist es uns das wert?

By the way

Oft merken wir gar nicht, wie stressig unser Alltag ist. Hilfreich ist dabei diese Liste, mit der wir Stressfaktoren erkennen können – denn nur was wir kennen, können wir verändern. Vielleicht mit der Liste gegen zu viel Perfektionismus!

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