Intimpiercing & Intim Tattoo? Das solltet Ihr wissen!

von Julia Peppler
Foto: ©Minh Dang/unsplash.com

Prost, Neujahr! Vorsätze zum neuen Jahr gibt es viele. Die meisten von uns wollen sich gesünder ernähren, mehr Sport treiben oder das Rauchen aufgeben. Manche denken aber auch über etwas ganz Spezielles nach: ein Intimpiercing oder Intim-Tattoo.

Dabei fällt die Entscheidung für ein Piercing oder Tattoo meist nicht nur aus optischen Gründen. Viele erhoffen sich einen besonderen sexuellen Reiz. Damit euch die Lust an der Lust nicht vergeht, solltet ihr gerade bei Intimpiercings auf die richtige Hygiene im Intimbereich achten.

Warum Intimpiercings? Was spricht dafür, was spricht dagegen?

Träger*innen von Piercings legen Wert auf eine individuelle Ästhetik und versprechen sich durch das Piercing eine zusätzliche Stimulation. Wissenschaftliche Studien, die nachweisen, dass Piercings im Intimbereich die sexuelle Lust steigern, gibt es jedoch nicht. (Wieso eigentlich nicht?)

Allerdings berichten viele gepiercte Frauen, dass sie Sex intensiver erleben.

Doch welche Intimpiercings gibt es? Und was bringt wirklich mehr Lust?

Stimulierende Effekte sind von der Art des Intimpiercings abhängig und von der Stelle, an der es angebracht ist. Ein Piercing durch die Vorhaut der Klitoris soll stimulierend wirken. Klassische Intimpiercing-Varianten bei Frauen gehen vor allem durch Klitoris, Klitorisvorhaut sowie innere und äußere Schamlippen und den Damm. Der größere Druck durch den Intimpiercing-Schmuck soll für Lustgewinn sorgen, kann aber auch je nach Art und Größe eher unangenehm sein.

Intimpiercing

Foto: © Vicky Hladynets/unsplash.com

Wie schmerzhaft ist ein Intimpiercing?

Nicht alle Intimpiercings sind gleich schmerzhaft. Ein Piercing durch die Klitoris ist jedoch definitiv mit einem großen „Autsch“ verbunden. Hier laufen besonders viele sensible Nerven zusammen. Deshalb sollte ein solches Piercing – wenn überhaupt – wirklich nur von sehr erfahrenen Fachkräften gestochen werden, da es zu erheblichen Nervenschädigungen kommen kann. Gute Piercer*innen führen vorab ausführliche Beratungsgespräche und klären vor allem über mögliche Risiken oder Spätfolgen auf.

Generell ist bei Intim-Piercings zu größter Vorsicht geraten! Durch unerfahrene Piercer*innen, Hygienemangel, die lange Heilungszeit und etwaige Komplikationen im Anschluss, sind diese Piercings aus gesundheitlicher Sicht riskant.

Empfehlenswert ist, vorab eine ärztliche Beratung einzuholen. Frag dort nach, was sonst noch zu beachten ist:

  • Was mache ich nach dem Piercen?
  • Wie schmerzhaft ist ein Intimpiercing?
  • Auf was muss ich nach dem Piercen meines Intimpiercings achten?
  • Aus welchem Material besteht der Piercing-Schmuck?

Richtige Intimhygiene ist wichtig

Natürlich werden gute Piercer*innen erklären, wie der Intimbereich nach einem Piercing zu pflegen ist. Schließlich gilt es, schmerzhafte Entzündungen zu vermeiden.

Achtet aber bitte darauf, dass ein zu viel an Hygiene die sensible Vaginalflora durcheinanderbringen kann. Das erhöht das Risiko für Scheidenpilz oder eine bakterielle Vaginose. Wenn ihr eure Scheidenflora im Gleichgewicht halten wollt, könnt ihr sie vorsorglich mit der KadeFlora Milchsäurekur stabilisieren und Infektionen vorbeugen.

Ab wann darf ich mir ein Piercing stechen lassen?

Wie alt muss ich sein, um ein Tattoo oder Piercing zu bekommen? Es versteht sich von selbst, dass die meisten Piercer*innen ein Intimpiercing erst ab 18 Jahren stechen. Vorher könnte das als sexuelle Straftat gewertet werden. Das gilt auch für Tattoos.

Intim Tattoos: bestechend schön

Ein kleiner Schmetterling. Eine Rose. Ein Pfeil. Ein Tribal. Ein frecher Spruch. Ein großes buntes Mosaik. Ein Waschbär. Ob Statement auf dem Venushügel oder Wegweiser auf der Oberschenkelinnenseite. Mal so gestochen, dass das Kunstwerk nur für die Augen der Partner*innen gedacht ist, mal so, dass es in Bikini und Unterwäsche sichtbar ist.

Der Fantasie sind tatsächlich kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist jedoch, dass ihr euch mit sämtlichen Verschönerungen nicht gesundheitlich schadet. Dazu auch interessant: Schöne Vagina – wo sind die Grenzen?

Sogar durch das Farbverbot im Jahr 2022 verloren Tätowierungen nur wenig an erotischer Anziehungskraft. Die Motivwahl beschränkte sich zwar für einige Wochen auf schwarz und grau. Doch die Hersteller von Tattoo-Farben haben schnell reagiert. Die nun auf dem Markt befindlichen Farben entsprechen sämtlichen EU-Richtlinien und sind gesundheitlich unbedenklich.

Was sollte man bei einer Tätowierung beachten?

Tut das Stechen eines Venushügel-Tattoos nicht weh? Auch hier lässt sich keine Studie finden. Jede*r empfindet Schmerz anders. Fakt ist: Je dünner die Haut, desto eher sind die Nadelstiche zu spüren. Und ja, der Venushügel und die Schamlippen gehören definitiv zu den besonders schmerzhaften Stellen für ein Tattoo.

Nachsorge: Wie ein Intim-Tattoo pflegen?

Ein frisch gestochenes Tattoo wird in der Regel von einer Folie oder einem Verband abgedeckt, um in der Anfangsphase Schmutz oder Keime abzuhalten. Danach sollte Luft an die Wunde kommen. Außerdem ist regelmäßiges, vorsichtiges Reinigen angesagt – die Empfehlung lautet mindestens zweimal am Tag.

Dabei auf sauberes Wasser und spezielle Seifen oder Lotionen für den Intimbereich achten (z.B. KadeFemin Intimwaschlotion). Baden, Schwimmen, Sauna oder Dampfbad ist bis zum Abheilen tabu, da Bakterien zu Infektionen führen können.

Damit deine Wäsche keimfrei ist, solltest du sie auf 60 Grad waschen. Außerdem sollte die Unterwäsche weit sein und nicht reiben – versteht sich von selbst.

Eure Fragen zu Intim-Tattoos beantwortet am besten ein*e erfahrene*r Tätowierer*in.

Er*sie weiß, auf was es ankommt: Ob es Schmerzen beim Tätowieren gibt oder ob beim Tattoo-Stechen betäuben besser ist. Oder ob ein Tattoo in der Schwangerschaft wirklich eine gute Idee ist. (Die Antwort vorab: Nein. Kein seriöses Tattoo-Studio würde Schwangere tätowieren, um dem Körper Stress und Schmerzen zu ersparen. Gleiches gilt während der Stillzeit.)

Tipp aus der MINA-Redaktion: Bevor ihr euch für ein Intim-Tattoo entscheidet, probiert eines zum Aufkleben. Die Münchnerin Anna Mondry hat diese Marktlücke entdeckt. Die Tattoos halten 2 bis 5 Tage – genug Zeit für eine gelungene Überraschung, wenn das Höschen fällt. Schaut einfach mal online nach PyPtoos.

 

Lesetipps