Die neue Freiheit – Asienrundreise mit Handgepäck

von Susanne Schneider
Foto: iStock/mihtiander

Die neue Freiheit: Asienrundreise mit Handgepäck

Packen für den Urlaub ist im Grunde nichts Dramatisches, wenn, ja wenn da nicht die Sache mit dem Wetter wäre: Regenschirm ja oder nein? Fleecejacke zur Sicherheit? Und die Jogginghose? Lieber noch ein Paar Pumps oder doch besser die festeren Turnschuhe? Am liebsten beides? Ruckzuck ist der Koffer voll und wir fragen uns, ob wir es nicht doch wieder ein wenig übertrieben haben, mit der Sicherheit. (Hier findet Ihr übrigens die „7 Phasen, die jede Frau beim Kofferpacken durchläuft“.)

Eine interessante Erfahrung in Sachen Gepäck hat Lena gemacht. Auf einer Hüttentour im Stubaital lernt sie Sandra kennen, die auf ihrem 10-tägigen Wanderurlaub mit einem bemerkenswert kleinen Rucksack auskommt. Winzig, würde Lena sagen.

Das Geheimnis heißt Reduktion und Qualität

„Das Geheimnis heißt Reduktion und Qualität“, erklärt Sandra strahlend, als Lena sie fragt, ob der Rucksack möglicherweise Zauberkräfte habe. „Mir reichen für meine Tour zum Beispiel genau zwei Unterhosen. Eine, die ich trage und eine, die nach dem Waschen gerade trocknet. Außerdem habe ich nur zwei Outfits: Eines zum Wandern und eines für die Hütte. In meinem Hüttenoutfit esse und schlafe ich. Da ich es immer erst nach dem Duschen an- und vor dem Wandern wieder ausziehe, finde ich das akzeptabel für meine Mitmenschen. Und bei meinen Wander-Oberteilen achte ich darauf, nur Teile aus Merinowolle einzupacken. Die riechen bei weitem nicht so schnell verschwitzt wie synthetische Materialien.“

Lena ist beeindruckt. Sie selbst nimmt sich immer vor, weniger einzupacken – und traut sich dann doch nicht, die Extra-Fleecejacke, den dicken Schlafanzug oder das dritte Wechselshirt zu Hause zu lassen. Es könnte ja kalt werden (frieren geht gar nicht) und ein bisschen schön möchte sie auf der Hütte schon aussehen, wenn bereits sämtliche Schminkutensilien aus dem Gepäck verbannt sind.

Sandras Minimalismus fasziniert sie. Ihre nächste Tour ist eine achtwöchige Asien-Rundreise. Für diesen Trip wagt Lena den Selbstversuch: Sie wird die komplette Reise mit Handgepäck absolvieren. Dadurch ist das Ein- und Auspacken im Handumdrehen erledigt.

Foto: unsplash/Mathew Schwartz

Außerdem hat sie an den Flughäfen keine Wartezeiten. Und da bei der Reise mit Billigfliegern ohnehin noch ein Zuschlag für den Koffer fällig ist, spart sie auch noch etwas Urlaubsbudget ein. Aber sind acht Wochen nicht doch eine übertrieben lange Zeit für so wenig Gepäck?

Nein. Ihr Entschluss steht und sie möchte nicht wieder unnötige Sicherheitsreserven mitschleppen. Gute Planung ist alles. Deshalb arbeitet sie sorgfältig an ihrer Reiseroute und überlegt genau, welche Klimazonen sie in welchem Land bereisen wird. Entsprechend ordnet Lena ihre Lieblings-Kleidungsstücke zu und ist mit dem Ergebnis zufrieden: Mit sauberem Falten passt alles in einen handgepäckstauglichen 28 Liter Rucksack. Was über 8 kg ist, zieht sie auf dem Flug einfach übereinander.

Natürlich wird sie unterwegs waschen müssen – doch fließendes Wasser und Seife finden sich überall. Abstriche macht sie auch bei Kosmetikartikeln. Eine Grundausstattung wird im zulässigen Mini-Format eingepackt. Wenn Shampoo, Deo oder Duschgel vor Ort leer sind, werden sie entsprechend nachgekauft.

An der Reiseapotheke wird nicht gespart

Foto: unsplash/Geoff Greenwood

Das einzige, was Lena eher großzügig packt, ist ihre Reiseapotheke. Beginnend mit einem Moskitonetz und Malaria-Prophylaxe, kommen auch ein Mückenschutz-Stift, Schmerztabletten, Magentropfen und Kohletabletten, etwas Desinfektionsspray und Pflaster, diverse Erkältungsmittel und eine 3-Tages Therapie KadeFungin3 Kombi gegen Scheidenpilz mit. Ein vielleicht hellseherischer Gedanke – oder ist es einfach Lebenserfahrung? Nach etwa zwei Wochen in Asien macht sich ein hartnäckiges Jucken in ihrer Scheidengegend bemerkbar. Es ist nicht Sandras erster Scheidenpilz und so weiß sie direkt, dass es sie wieder erwischt hat.

Zum Glück kann sie sich schnell und unkompliziert helfen, schließlich ist die nächste Apotheke nicht gerade um die Ecke. Und ob man in Asien Präparate gegen Scheidenpilz bekommt, wie die wirken und welche Qualität die überhaupt haben – da fehlt Lena einfach das Vertrauen.

Die Vaginaltabletten aus ihrer Reiseapotheke werden an drei aufeinanderfolgenden Tagen direkt in die Scheide eingebracht und wirken dort über Nacht. Die Creme trägt Sandra dreimal täglich auf und ist beruhigt, dass ihre Scheide sich nach drei Tagen wieder gesund anfühlt. Scheidenpilz im Urlaub – das braucht kein Mensch.

Ihre Rundreise bringt sie mit minimalem Gepäck tatsächlich zu Ende und berichtet stolz: „Es ist ein tolles Erlebnis zu erfahren, mit wie wenigen Dingen man über so lange Zeit auskommen kann. Ich weiß nicht, ob es an den super freundlichen Menschen in Asien lag oder an den vielen neuen Eindrücken – ich habe nichts vermisst. Aber zugegeben, zu Hause am Kleiderschrank mal wieder aus den Vollen schöpfen zu können, hat auch was.“

By the way: Warum bekommen viele Frauen ausgerechnet im Urlaub eine Scheidenpilzinfektion?

So schön ein Urlaub auch ist – die Tage vor dem Urlaub sind meist die stressigsten im ganzen Jahr. Da kann das Immunsystem schon mal an seine Grenzen kommen. Krank wird Frau dann natürlich nicht zu Hause, sondern erst im Urlaub. Alkohol am Abend und ungewohntes Essen stressen das Immunsystem zusätzlich und erleichtern Hefepilzen in der Scheide die Ausbreitung.

Auch langes Sitzen in beengter Kleidung in Kombination mit Schwitzen ist ein idealer Nährboden für Pilze. Zieht Euch daher möglichst luftig an und achtet darauf, die nasse Badebekleidung regelmäßig zu wechseln. Weitere Infos zu Scheidenpilz im Urlaub findet Ihr hier.

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