Pubertät & Hygiene: Wie sag ich’s meinem Kinde?

von Helga Thauer
©AdobeStock/ Asier

Babys riechen einfach gut. Bei Teenagern ist der Körpergeruch nicht immer so angenehm. Entwickeln sich ab ca. neun Jahren Schweißdrüsen unter den Achseln, sagt uns schon unsere Nase, dass die kleinen Mäuse von einst schnurstracks auf die Pubertät zusteuern.

Pubertät und Hygiene ist ein schwieriges Thema. Setzt bei Mädchen dann noch die Menstruation ein, sind Eltern – insbesondere Mütter – gefordert.

Foto: iStock/MStudioImages

Explosive Mischung: Pubertät – Mädchen – Hygiene

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da merken Mütter, dass aus der süßen Prinzessin ein ausprobierfreudiger Teenager geworden ist. Es werden Grenzen getestet, wie zuletzt in der Kleinkindphase. Nur die Themen haben sich verändert: statt um Schokoriegel, Spinat essen und selber laufen, geht es jetzt um Ausgehzeiten, den ersten Schwips und – es liegt in der Natur der Dinge – um die große Liebe.

Sind dabei Jungs im Spiel, steht spätestens zu diesem Zeitpunkt das Thema Verhütung im Raum. Großmutter möchten wir ungern werden, wenn die Tochter selbst gerade erst die Puppensammlung auf dem Dachboden verstaut hat.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für das erste Mal?

Laut Statista hatte immerhin die Hälfte der 16-Jährigen schon einmal Sex. Bei den 15-Jährigen sind es knapp ein Drittel. Mit 14 hat etwa jedes fünfte Mädchen das erste Mal (hoffentlich) genossen. Mit 12 Jahren sind es nur 1%. Richtig oder falsch? Dazu kann es keine Empfehlung geben.

Warum ist Hygiene in der Pubertät besonders wichtig?

Die richtige Hygiene von Anfang an ist für Mädchen die Basis für ihre Intimgesundheit. Hier als Mutter richtig zu beraten und dabei noch einen angemessenen Ton zu treffen, ist gerade in der Pubertät eine Herausforderung.

Menstruation ist kein Tabuthema

Pubertät und Hygiene

Foto: AdobeStock Tatyana Gladskih

Menstruation und Intimgesundheit sollten in Familien kein Tabuthema sein – die Schamgegend ist nicht Scham belastet! (Wundervolles dazu auch hier im Blog: Besuch der Roten Tante? Warum Menstruation kein Tabuthema sein darf!)

Seid deshalb offen für Fragen und die Beschwerden eures Kindes. Gerade die Tage der Menstruation sind – wenn sie von schmerzhaften Krämpfen begleitet werden – ein echter Einschnitt im Leben der Teenies.

Tipp am Rande: Wer seinem Kind bei leichteren Krämpfen helfen, aber nicht gleich zur Schmerztablette greifen möchte, kann mit KadeZyklus bei Krämpfen eine pflanzliche Alternative ausprobieren.

Geht bitte nicht davon aus, dass eure Tochter schon alles weiß…
… oder im Internet alles erfährt, sondern sucht das Gespräch, um die vielfältigen Informationen aus dem Netz richtig einzuordnen. Seid dabei offen für den Weg, den eure Tochter wählen möchte:

  • teilt gute, fundierte Linkadressen zum Thema Aufklärung oder
  • schlagt eurer Tochter einen ersten Termin in einer gynäkologischen Praxis vor. Dort kann sie bei einer neutralen Person alle Fragen rund um Menstruation, Verhütung, Sexualität und „das erste Mal“ loswerden, wenn sie nicht mit euch darüber sprechen mag.
  • Oder – ganz old school – bietet Bücher an (hier gibt es zum Beispiel eine empfehlenswerte Aufklärungsreihe von Hilde Atalanta, die wir in diesem Blog schon vorgestellt haben: The Vulva Gallery – Vielfalt feiern!.)

Pubertät – was hat der Ausfluss zu bedeuten?

Natürlich gehört auch der Ausfluss vor und nach der Periode zu den körperlichen Veränderungen der Pubertät, die angesprochen werden können. Schließlich ist Ausfluss nichts Unanständiges, das man verheimlichen müsste.

Slipeinlagen, welche die Wäsche vor weiß-gelblichen Spuren zu schützen, braucht ihr dagegen nicht direkt zu kaufen. Diese sind nämlich, wenn sie nicht regelmäßig gewechselt werden, eine ideale Brutstätte für Bakterien und wirklich nicht notwendig für einen gesunden Intimbereich.

Besser ist, Vulva und Vagina einfach mit warmem Wasser zu waschen. Für etwas mehr Frischegefühl können die Mädchen spezielle Intimpflegeprodukte wie die Intimwaschlotion von KadeFemin probieren.

Juckreiz, Pickel, Schamhaare & Co.

Kleiner Spoiler: Im Grunde ist alles, was Mama sagt, uncool, überhaupt nicht up to date oder total bevormundend! Doch auch wenn Kinder es nie zugeben werden – sie nehmen aus der Familie eine ganze Menge mit ins Leben. Deshalb sollte hier auch der geschützte Raum für Aufklärungsarbeit sein.

Von nachhaltigen Monatsprodukten bis zu Schamhaaren, Pickeln und Hautunreinheiten, von Juckreiz, Ausfluss und Wundgefühl bis zu Bakterien in der Scheide: Je mehr Themen besprochen werden, desto mehr lernen Mädchen, dass es nichts gibt, was sie nicht fragen können. Das ist besonders wichtig, wenn es sich „untenrum“ – oder sagt ihr zu Hause korrekterweise Vagina und Vulva? – mal nicht so anfühlt, wie es sollte, wenn sich zum Beispiel ein Scheidenpilz durch Jucken und Brennen bemerkbar macht.

Auch Scheidenpilz gehört thematisiert

Auch Scheidenpilz-Infektionen gehören thematisiert, da Mädchen aufgrund der körperlichen Veränderungen und der wechselnden Geschlechtshormone in der Pubertät durchaus betroffen sein können. Wenn dann die Intimhygiene vernachlässigt wird, zum Beispiel weil Binde, Tampon oder Slipeinlage zu lange getragen werden, können sich Pilze schneller ausbreiten.

Ein lockeres und beruhigendes Mutter-Tochter-Gespräch tut dann gut. Wichtig ist dabei der Hinweis, dass sich ein Pilz in der Scheide nicht einfach wegwaschen lässt, jedoch trotzdem rasch behandelt werden kann. Ein Mittel gegen Scheidenpilz ist zum Beispiel KadeFungin 3, das es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Eine gynäkologische Abklärung der Beschwerden ist vor der ersten Anwendung jedoch dringend zu empfehlen.

Mütter bleiben Vorbilder – auch für Menstruation und Hygiene

Es ist wichtig, als Mutter selbst ein gutes Vorbild in Sachen Hygiene und Sexualität zu sein. Das fängt sogar bei der Toiletten-Hygiene an: Immer schön von vorne nach hinten wischen – nicht umgekehrt. Schon kleine Kinder beobachten uns und lernen daraus.

Sicher gehört auch ein entspanntes Verhältnis zum eigenen Körper zur Vorbildrolle sowie das Vertrauen auf das eigene Bauchgefühl. Wir merken selbst, ob sich etwas für uns gut anfühlt – oder eben nicht – und sollten uns trauen, dies vor anderen zu äußern. Das können wir unseren Kindern vorleben. Entscheidend ist, eigene Bedürfnisse wahr und ernst zu nehmen.

Auch ganz wichtig:

Vermittelt eurer Tochter, dass Sexualität mit dem Freund oder der Freundin etwas Schönes ist, das ganz selbstverständlich zu einem genussvollen, weiblichen Leben dazugehören sollte, statt Probleme, Scham und Sorge zu bereiten. Und dass sie jederzeit auf euch oder eine*n Gynäkolog*in zukommen kann, wenn sich der Intimbereich nicht so anfühlt, wie er sollte.

Lesetipps